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266 Route 6.CHAREITÛN. Von Jerusalem200 Stadien nach Jerusalem führen wollte; dies rief einen Aufruhr
unter dem Volke hervor. Nun sind 200 Stadien = circa 8 Stunden;
es könnte dabei eine Uebertreibung vorliegen; aber es laufen auch
noch Quellen von andern Seiten in diese Wasserleitung, und Wil-
son
hat noch einen zweiten Aquaeduct entdeckt, der aus dem Wâdi
Biâr
(Brunnenthal), ½ St. weiter S. (S. 290) kommt. (Merk-
würdig
ist bei diesem Aquaeduct, dass man auch schon im Alter-
thum
das Gesetz vom Steigen und Fallen des Wassers in geschlos-
senen
Röhren zur Anwendung brachte: südlich vom sogen. Grab
der Rachel z. B. senkt sich die Leitung, um dann wieder 30m in
die Höhe zu steigen.) Dieser Aquaeduct liegt höher als der von
Etam kommende und versorgte wahrscheinlich die Oberstadt mit
Wasser. Die Reservoirs sind jedenfalls nicht sowohl zur Be-
wässerung
des Etamthales, als zum Behuf der Weiterführung des
Wassers angelegt worden. Es ist ihnen jedenfalls ein bedeutendes,
wenn auch nicht salomonisches Alter zuzuschreiben; von den Pil-
gern
sind sie erst spät entdeckt worden.

Die Teiche entlang im Wâdi Artâs gegen Osten hinuntersteigend,
finden wir am Wege die Wasserleitung bisweilen offen, sodass Was-
ser
daraus geschöpft werden kann. Die umgebenden Berge sind
kahl, nur der Thalgrund einigermassen grün. In 15 Min. erblicken
wir r. unten das heutige Dorf Artâs (= Etam), welches dem Thal den
Namen gegeben hat. Es liegt am Abhang des Berges und wird
grösstentheils von Muslimen bewohnt; die Häuser sind elend. Seit
1849 besteht dort eine kleine fränkische Colonie, und jetzt lebt ein
Deutscher (Baldensperger) im Orte, der Früchte und Gemüse für
Jerusalem pflanzt und eine Art Gastwirthschaft hält; Eier, Brod
und Wein sowie einfaches Nachtquartier sind bei ihm zu finden.

Der Weg von Artâs nach Bethlehem führt längs der Wasser-
leitung
weiter. Nach 8 Min. erblickt man den Ort vor sich, nach weite-
ren
7 Min. lässt man einen Weg r., nach 3 Min. einen Weg l. liegen; in
5 Min. gelangt man an den Fuss des Berges und in 10 Min. zur Stadt
empor (S. 253).

Vom Dorfe Artâs aus führt der Weg das Thal hinunter nach
der traditionellen Höhle Adullam und dem sog. Franken-
berge
.
Bald versiegt das Wasser, zugleich hören die Gärten auf.
Nach 20 Min. kommt ein kleines Seitenthal l. von Bethlehem her-
unter
. Unser Weg durchkreuzt öfters das steinige und wasserleere
Bachbett und zieht sich zwischen niedrigen Höhenzügen in der Ein-
öde
thalabwärts. Nach 15 Min. sehen wir Gemäuer rechts am Felsen;
nach 20 Min. ein Seitenthal rechts; nach 30 Min. verlassen wir das
Thal bei einer Biegung nach S. und steigen zwischen zwei Thälern
den Berg gegen O. steil hinan. Auf der Höhe erblicken wir Beth-
lehem
wieder und gemessen eine schöne Aussicht auf die Berge des
Ostjordanlandes. In 15 Min. steigen wir zu der Quelle von Chareitûn
hinab; gegenüber liegt am Felsen das Dorf Chareitûn, und vor uns
eine tiefe Schlucht; die Scenerie ist grossartig. Man trifft bei dem
Brunnen gewöhnlich einige Leute. Wir steigen nun (zu Fuss)